Forschungsinformationen / KFiD
Das Wissenschaftssystem Deutschlands befindet sich in einem umfassenden digitalen Wandel. Die Verbesserung der Datennutzung und -nutzbarkeit ist dabei von zentraler Bedeutung. Wissenschaftliche Einrichtungen stehen vor der Aufgabe, ihr Forschungsinformationsmanagement zu professionalisieren und effizienter zu gestalten, um die im Wissenschaftssystem generierten Daten über die Forschung adäquat sammeln, aufbereiten und vorhalten zu können. Auf der anderen Seite müssen sich datenabfragende Einrichtungen auf vertrauenswürdige und vergleichbare Forschungsinformationen verlassen können, um im Zuge von Anfragen für sie relevante und in einem standardisierten Format vorliegende Daten erhalten oder ihre Systeme an maschinenlesbare Datenströme anschließen zu können.
Der Kerndatensatz Forschung – Standard für Forschungsinformationen in Deutschland (KDSF-Standard) bietet eine Basis für die Professionalisierung und Standardisierung der datengestützten Berichterstattung der wissenschaftlichen Einrichtungen. Der KDSF-Standard ist ein zwischen zentralen Akteuren des Wissenschaftssystems abgestimmter, stetig weiter zu entwickelnder Standard. Um das Potential des KDSF-Standards auszuschöpfen, setzen Bund und Länder ihre gemeinsamen Anstrengungen fort, die flächendeckende Implementierung und Nutzung des KDSF-Standards zum Zwecke der Harmonisierung der Forschungsinformationslandschaft zu befördern. Diesen Zwecken dient die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz am 2. Juli 2021 beschlossene Einrichtung einer Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD) (Pressemitteilung nicht barrierefrei).
Die KFiD setzt sich aus insgesamt 17 ehrenamtlich tätigen Expertinnen und Experten zusammen:
- Herr Prof. Dr. Sören Auer (Technische Informationsbibliothek Hannover)
- Frau Dr. Sonja Berghoff (CHE Centrum für Hochschulentwicklung)
- Frau Prof. Dr. Simone Fulda (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
- Herr Dr. Jürgen Güdler (Geschäftsstelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
- Herr Prof. Dr. Oliver Günther PhD (Universität Potsdam)
- Herr Gerhard Ippisch (Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft)
- Herr Dr. Oliver Locker-Grütjen (Hochschule Rhein-Waal)
- Herr Prof. Dr. Dr. Theodor Leiber (Evaluationsagentur Baden-Württemberg)
- Frau Prof. Dr. Vivien Petras (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Frau Dr. Anke Soemer (Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft)
- Herr Dr. Sören Wiesenfeldt (Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren)
- Herr Dr. Mathias Winde (Stifterverband Hauptstadtbüro)
- Herr Prof. Dr. Markus Zwick (Statistisches Bundesamt)
- Herr Christian Herbst (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
- Herr Dr. Werner Nickel (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
- Frau Bettina Schwertfeger (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
- Herr Christian Tusch (Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen)
Zentrale Aufgabe der KFiD wird es sein, die Pflege und bedarfsorientierte Weiterentwicklung des KDSF-Standards unter Berücksichtigung aktueller und strategischer Herausforderungen zu übernehmen. Die KFiD wird sich dabei am Interesse des gesamten Wissenschaftssystems ausrichten und deshalb unterschiedliche Interessenlagen von datenbereitstellenden und datenanfordernden Akteuren angemessen berücksichtigen. Sie wird unterschiedliche Beratungs-, Informations- und Unterstützungsangebote schaffen, die der Intensivierung der Nutzung des KDSF-Standards dienen werden. Bei ihrer Aufgabenerfüllung wird sie von einer Geschäftsstelle unterstützt, die am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) angesiedelt wurde.
Die KFiD wird für eine Projektlaufzeit von zunächst sechs Jahren (2021/2022 bis 2027) eingerichtet. Die Finanzierung erfolgt gemeinsam durch Bund und Länder gemäß Artikel 91b Absatz 1 des Grundgesetzes.
Zum Herunterladen:
Bund-Länder-Vereinbarung gemäß Artikel 91b Absatz 1 des Grundgesetzes über die Einrichtung einer Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD) vom 2. Juli 2021: PDF-Datei (nicht barrierefrei)